oder mit dem Radl vorbei an braun-orange-roten Feldern…
1.10.
Noch scheint die Sonne zu mir herein, hier am Ende eines Schotterweges mit Blick zum schönen blauen Atlantik. Weit hinten sind ein paar Bauern aktiv und wollen wohl vor dem doofen Wochenendwetter ihre Feldarbeit erledigen. Trotzdem ein toller Platz direkt am Wanderweg G34. Vogelgezwitscher und ab und an ein bißchen Traktorlärm. Nachdem Wetterfrosch sich mal wieder nach unten Richtung warmen Kuschelnest im Womobauch verzieht, will ich den sonnigen Vormittag ausnützen, ein bißchen dieser Küste entlang zu laufen.
Und wo kam ich her?
Kap Frehel und die Schlossburg La Latte liegen auf meinem Weg. Ein wunderschönes rot-orange-braun leuchtendes Kap mit einem neuen und alten Leuchturm. Das will näher beguckt sein. Brummeli parkt unten auf dem kostenlosen Parkplatz beim Schloss. Mit dem Radl geht es weiter. Aber auch hier auf dem breiten Weg hinunter zum Schloss ist Radlverbot, genauso wie auf den Wanderwegen.
Ich finde einen herrlichen Fotografierpunkt am Wanderweg und habe keine Lust 8,50 für den Eintritt zu zahlen, genauso wenig wie die 5 Euro oben am Parkplatz beim Kap. Kurz überlege ich, ob ich das Radl den Wanderweg hinauf schieben soll und dann trotzdem radeln? Das ist mir dann aber doch zu mühselig. Der Weg ist schmal und viele Menschleins sind dort unterwegs. Also zurück und dann über die Straße hinüber Richtung Leuchtturm. Und dort geht es dann per pedes in einem großen Bogen drumherum mit wunderbaren Ausblicken aufs Meer. Ich lass mir Zeit, schau der Möwe beim Betteln zu und radel wieder zurück.
Es ist nicht ganz einfach in der Bretagne Plätze zu finden. Zu begehrt ist dieser Teil der Welt bei den großen weißen Womos. So werden sie draußen gehalten aus den kleinen Dörfern, dürfen nicht mehr auf normalen Parkplätzen schlafen. Irgendwie in die Pampas fahren ist auch schwieriger geworden. Was für ein Glück, das es dann trotzdem noch so Plätzchen gibt, die auf mich warten. Die Dörfer selber sind geprägt von grauen Steinhäusern, mal hoch aufragend, dann wieder gedrungen. Mal rot umrandete Fenster oder blau, meistens aber irgendwie ein bißerl grau. Dazwischen viel, viel freies Land, sprich grüne oder braune abgeerntete Felder. Frisch umgepflügt oder vor sich hin dümpelnd, einzelne Gehöfte.
Brummeli schnurrt auf riesengroßer breiter Straße Richtung Moriax und dann hier herauf über Lanmeur an die Küste. Häuser und Höfe sind weit entfernt und der Schotterweg endet hier. Noch ein bißchen die Abendsonne genossen, bevor die Sterne sich über mir ausbreiten und das Dunkel der Nacht mich in meine Träume begleitet.