Hamersley Gorge

eine tief eingeschnittene Schlucht… weiter zum Albert Tognolini Lookout

15.9.

Und wieder wache ich auf, umgeben von den roten Bergen, teils grün bewachsen. Hinter mir gurgelt ein Vogel, ein anderer flötet, der nächste pfeift und einer klingt wie der Anfang eines Liedes – Julien oder so ähnlich. Die aufgehende Sonne in meinem Rücken läßt das Rot strahlen und tief unten sehe ich die Straße, die durch diese Felsen gebaut wurde.

Ich bin an Albert Tognolini Rest Area, die dem Straßenbau gewidmet ist.

Eine Piste führt weit nach hinten in die Berge. Ein paar Aussie Caravans stehen schon da und ein so verführerisch schönes Plätzchen wartet auf mich. Ich hatte gerade vorher noch von den überfüllten Stellplätzen im Allgäu gehört. Und wie die Hühner, wenn sie zu eng gehalten werden, gibts dort Gezeter und Gezanke.

Und hier ist sooooo viel Platz und Raum um mich herum. Ich bleibe!

Wandere etwas den Berg hinauf. Vielleicht finde ich Feuerholz. Und wirklich, ich werde fündig. Da hat jemand sein Holz zurückgelassen und es ist nicht wenig. Wie krieg ich das runter, hab doch nur meinen Fotoapperat dabei. Kurz entschlossen opfere ich meine graue Unterhose zum Zusammenbinden und kann so, relativ bequem, das Holz den Berg hinunter tragen. Tja, das ist Bushleben.

Dann wird endlich mal ein bißerl aufgeräumt. Ich finde meine kleine Wasserwaage und sortier schon mal, was geschickt wird. Meinen kleinen Kompressor und das Reifenreperaturset habe ich bislang nicht gebraucht. Er hat mir aber so viel Sicherheit gegeben und wird in meinem neuen Womo seinen Platz haben. Meine Unterlegkeile haben mir, wie auch mein Kocher und mein kleines Klo wertvolle Dienste geleistet. Letztere bleiben da. Und so füllt sich ein Fach für mein Paket.

 

 

 

 

Heute früh war ich in Hamersley Gorge.

So unscheinbar sieht sie von oben aus, so wunderbar ist sie von innen. Wieder windet sich ein Fluß durch die Felsen und fällt mal sanft, mal steil die Steine hinunter. Es wird gewarnt zu den oberen Pools zu gehen. Der Fels ist zu glatt.

Ich steig erstmal hinunter und schau mir die Szenerie von einem kleinen Nebenweg an. Zwei junge Leute, es sind Deutsche, sind schon am Wasserfall unterwegs. Ich bin, wie immer, etwas vorsichtiger. Felskrabbelei ist nicht mein Lieblingssport und so bleibt es beim Anschauen. Das Wasser hier ist so klar, selbst von oben kann man bis auf den Grund schauen. Schöne, rote bizarre Bergwelt.

 

 

 

 

 

 

 

Wittenoom ist eine verlassene Bergarbeiterstadt. Hier fliegen kleine Asbestfaserchen durch die Luft und es wird gewarnt bis in die Schlucht zu fahren und vor allem zu bleiben. Ich rolle auch nur ein Stück nach hinten, die Straße ist teilsweise abgebrochen. Es warten noch andere schöne Schluchten auf mich.

 

 

 

 

Tanken in Auski Roadhouse und weiter Richtung Karijini Nationalpark Eingang. Und dann will ich bei dem Lookout doch nur nochmal gucken und bleibe da. Ein freier Platz im bergigen Irgendwo ist einfach zu verführerisch. Und es ist ein guter Platz!

Telefonieren funktioniert leider nicht und so wandern nur ganz liebe und gute Gedanken zu ihr!

Zum Sonnenuntergang sitze ich auf meinem Stühlchen, kurz danach flackert mein Feuerchen und zum Abendessen gibts Reis mit Thaisauce und zum Nachtisch Kompott. Frische Sachen krieg ich erst wieder in Tom Price.

 

 

 

 

Noch ein bißchen Bilderchen sortieren und dann in mein Kuschelbettchen. Neulich am Meer haben mich die Sandflies erwischt und so juckt es immer wieder. Drei Tage dauert es, habe ich mal gelesen. Macht nix Systral und eine Bushsalbe helfen ein bißchen und in der frischen Bergluft schlafe ich wunderbar.