Ein kleiner Canyon an der Cilandiras Brücke

oder Sonnenschein und ein Plätzchen mit Weite und nochmal Weite…

 

28.5.

Sonnenschein und blauer Himmel, Vogelgezwitscher und Froschgequake, ein kühles Lüftchen und herrliche Weite. So liebe ich das. Aufwachen irgendwo an einer Piste zwischen hohem Gras und kleinen Krabbeltieren. Den Morgen begrüßen und die Weltpolitik an die Seite legen. Am Nachmittag biege ich von der kleinen Ulubeystraße ab und lande hier oben. Was für ein toller Platz. Ein bißchen umeinander marschiert und geguckt, wo es am schönsten ist. Es gibt viele mögliche Plätze, aber meiner ist natürlich der Schönste. Ich brauche noch nicht mal Unterlegkeile. So kann mal wieder der Abend kommen und ein gemütlicher Astrotalk folgen, während die Sonne untergeht.

 

 

 

 

 

Nachdem ich am Straßenrand nahe dem See Acigöl das restliche Regenwetter abwarte und in Ruhe Blog schreibe, verkrümmeln sich die Wolken und geben den Blick frei auf hohe Berge, Steinbrüche und große weite Täler. Navi führt mich mal wieder über Kleinsträßchen durch alte Dörfer Richtung Cilandiras Brücke und dem Canyon.

 

 

 

 

 

Von hier aus sollte man auch zu einer Höhle und einem verlassenen Ort wandern können. Zumindest erzählt ein Schild davon. Wandern wäre ja toll, aber der Weg entpuppt sich als Kraxel- und Kletterpfad. Erst geht es bequem den Bach entlang, weiter auf dem kleinen Pfad bis dahin, wo fette Kullersteine im Weg liegen. Drüber kraxeln, drumrum, steil hinauf und hinunter, aber es wird eben nicht besser. Die Kletterei ist mir zu waghalsig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Also zurück mit Blick auf die alte Brücke und den sog. Wasserfall. Ein paar Stufen hinauf auf die Brücke. Hier brummen zwei kleine Turbinen. Das Wasser ist gefaßt und rauscht aus einem Kanal herunter. So richtig schön nicht. Vorne am großen Parkplatz bauen sie am Hotel. Kinderspielplätze und Picknicktische stehen schon bereit. Schade, das man den Weg zur Höhle nicht begehbarer macht. Ein Päarchen, sie englisch, er türkisch erzählt mir, das die älteren Türken selber nicht so abenteuerlustig sind. Ihnen reicht das Gehen auf gut ausgebauten Bohlenwegen.

 

 

 

 

 

Sie sind auch mit dem Camper unterwegs und bleiben auf dem Parkplatz. Im Restaurant haben sie Annehmlichkeiten einer Toilette. Wie gut das ich autark bin. Vielleicht nur fünf Kilometer weiter stehe ich hier oben mit herrlichstem Weitblick in Ruhe. Auch ohne Allrad kommt man hierher.

 

Am frühen Abend höre ich die Kojoten ihr Lied heulen, das in den Felsen des Canyons verklingt.  Die Stille der Nacht hüllt mich ein und entläßt mich auf meine ganz eigene innere Reise in die Traumwelt.