Ein Hauch von Sonne auf der Halbinsel La Hague

oder einfach der Küste entlang…

 

26.9.

Ein kleiner rötlicher goldgelber Streif am grauen Himmel über dem Meer, das leise vor sich hin dümpelt. Wenig Wind. Ich bin hier wohl an einer geschützten Ecke. Brummeli steht direkt am Wanderweg auf einem kleinen offenen Feld, das vielleicht im Sommer als Parkplatz dient. Camping verboten stand schon ganz oben an der Straße. Es ist sowieso zu kühl Stühlchen rauszustellen und auch meine kleine Treppe bleibt eingefahren. Ich hatte vorher auf einer noch kleineren Mini-Strasse mit ein paar Franzosen geredet. Es ist zwar verboten, aber um diese Zeit kommt keiner. Doofes Wetter und Nachsaison, da kann ich mich trauen.

 

 

 

Und so rolle ich hier herüber zu dem Platz, den ich beim Rumlaufen entdeckt hatte. Was habe ich es gut! Darf einfach hier draußen sein zwischen den Felsen und die rotglühende aufgehende Sonne neben mir bewundern. Für einen Moment hat sie ein Wolkenloch gefunden.

 

 

 

Weit bin ich ja nicht gekommen. Ein Stück Küstenwanderweg laufen und wo starte ich? Hinter Port Racine führen diverse kleine Sträßchen hinunter, zwängen sich durch kleinste Orte und verlieren sich zwischen den Feldern. Brummeli parkt irgendwo ganz am Rand der Straße bei einer Einfahrt. Ich peile den hohen schmalen Leuchtturm an. Er steht mitten im Wasser, das weiß ich aber noch nicht. Über Kieselsteine und Grasflächen schlängelt sich der Weg, vorbei an Schilf und krüppeligen Bäumen. Ich kann mir vorstellen, wie es hier im Sommer wuselt. Kleinste Sandstrände, aber meisten Kies und niedriges Wasser mit Felsnasen. Erster Halt Point de Grois, ein kleiner Uluru-Felsen nahe dem Meer. Dann kommt die große Militärstation und weiter hinten ein alter Bunker mit verrosteten Türen und viel Graffiti. Ich drehe wieder um.

 

 

 

Eigentlich wollte ich noch hinunter nach Goury laufen. Man darf aber nur ganz weit oben als Brummeli parken. Hier unten ist es eng. Also bleibt nur ein Blick aus der Ferne. Noch ein kleines Sträßchen erforschen Richtung La Roche, aber da wird es mir dann doch zu eng. Hilfe ich will hier wieder raus. Und was hat es mit diesem großen Tunnel bei Laye auf sich. Er wurde im Krieg als Versteck gebaut und auch von der Bevölkerung genutzt. Einmal durchgehen darf man, aber rechts die Seitentunnel sind fest verschlossen und verlieren sich in der Dunkelheit.

 

 

 

Eine andere Szenerie hier auf der Südseite. Bergige Küste in Herbstfarben. Das hebe ich mir für morgen, sprich heute auf. Also wieder umdrehen und letztlich meinen so herrlichen Platz finden.  Zwei Wanderer grüßen freundlich, bevor die Sonne untergeht und ich meine Füßleins im Brummeli ausstrecke.