oder weiter über viele Lookouts hin zum berühmten Delfinstrand
26.9.
Heute morgen schaue ich auf ein türkises Meer, im Vordergrund Sandstrand und davor kleine Büsche und braunes Seegras.
Ich bin an Fowlers Bay, eine der Buchten an denen man für 15 Dollar übernachten darf, bezahltes Bushcamping. Kein Menschlein ist hier und so stehe ich windgeschützt vor dem Rücken eines großen Berges. Ein unatraktiver Platz für Wassersportler und sandige Sonnenanbeter. Ein herrlicher Platz für mich.
Drüben in Denham am Camp stehen sie direkt neben der Straße in Reih und Glied auf staubigen Platz und in Monkey Mia wuselt es. Ein riesiges Touristenresort ist dort aufgebaut. Ein geschützter Sandstrand, für Kinder und Erwachsene ein Sommerferienparadies und es sind Ferien. Schwimmen, Schnorcheln, Kajakfahren, Bootfahren, Angeln und dann im Cafe sitzen und Cappucino schlürfen.
Vorher, an einem dieser Strände auf der Westseite der Halbinsel rede ich mit zwei Deutschen, die zwei Monate durch Australien düsen und einen Monat in Neuseeland verbringen. Tja, was sieht und erlebt man da. Sie erzählen mir von Monkey Mia, das man morgens um dreiviertel 8 da sein muß. Dann steht man mit zweihundert Leuten oder mehr am Strand und die Delfine kommen, ein paar, zwei, drei oder vier. Man wird streng bewacht, das man nicht zu nah herangeht, man darf sich nicht bewegen und am Ende kriegen die Delfine zur Belohnung ein bißchen Fisch. Doch ein bißchen angefüttert, damit sie morgens auch da sind.
Ich bin erst so um eins da. Delfinzeit ist längst vorbei, aber ich schau mir den Strand und das Gewusel schon mal an. Dann weiß ich, wie es morgen früh ausschaut, denke ich.
Und, da lugt doch eine Flosse aus dem Wasser. Ich habe Glück. Vier Delfine kommen ganz nah ans Ufer, schauen wer da so umeinander stapft. Es ist herrlich. Ich kann viele Fotos machen und sogar ein kleines Filmchen, wie sie so daher schwimmen. Fasziniert stehe ich am Ufer und schaue zu. Ein paar Menschleins, aber nicht diese Massen. Ist das schön. Die Flossen der Delfine, es sind ältere, sind schon ein wenig angenagt und die Rangerin kennt sie alle beim Namen. Es laufen ein paar von ihnen am Strand entlang, um aufzupassen.
Juchuuu, genau dafür bin ich nach Monkey Mia gekommen. Einst vor vielen Jahren haben die Fischer angefangen, ihren Fang mit den Delfinen zu teilen und nun kommen sie immer zur Bay. Früher durfte man einfach so im Wasser stehen und mit ihnen spielen. Heute ist alles streng reguliert. Eibn Delfin springt kurz mal hoch, zu schnell für ein Foto und dann drehen sie um gen offenes Meer. Es ist herrlich und wunderbar, sie einfach so unerwartet zu sehen. Viel schöner als morgens.
Ich schwimme selber noch eine gro0e Runde parallel zum Strand, ratsche ein wenig mit seinen Bewohnern bevor ich auf auf mein wildes Camp in Fowlers Bay zurück rolle.
Ist das schön, nur der Wind, das Rauschen des Meeres, ein rote Sonne die unter- und wieder aufgeht und türkisblaues Wasser. Ich wandere ein bißchen umeinander und freu mich über meine so windgeschützte Stelle und die letzten Erdbeeren wandern in meinen Mund. Ich habe mal wieder diese ganze große Welt für mich alleine, oder zumindest diese Bucht.
Verrückt, nur wegen Dusche und Toilette stehen sie ungemütlich eng nebeneinander und ich habe Natur pur. Ich wundere mich, dass kein anderer hier ist. Die Aussies sind weit oben im Naturpark auf sandigen Pisten unterwegs und die overseas Touris bleiben nur für kurz und wissen vielleicht noch nichts über die Schönheit dieses Draußen-seins. Meist ist Monkey Mia die zweite Anlaufstelle nach Perth auf dem Weg in den Norden. Herrlich wie antizyklisch ich unterwegs bin.
Danke ihr Delfinchen, dass ihr da ward und habt weiter viel Spaß und guckt uns Touris an, wie wir unbeholfen am Strand entlang wandern, während ihr elegant durchs Wasser gleitet. Was ihr euch wohl über uns denkt???