An der wilden Südwestspitze von Fuerteventura

oder Homeoffice und Reiseplanung….

 

6.-8.1.

Guten Morgen, du goldgelb warmer Sonnenschein in meinem Rücken, guten Morgen du wild aufschäumendes Meer vor mir und guten Morgen du herrliche Nixlandschaft am Ende der Insel. Ja, wo stehe ich denn da jetzt schon wieder. Am allerhintersten Ende in einer steinigen Sanddünennische. Vor mir das Meer, über mir die sternenklare Nacht mit kugelrunden Mond und ich mittendrin in dieser Weite.  Oh liebe ich solche Plätze!

 

 

 

 

 

Viel habe ich ja nicht gemacht. Den Freitag verbringe ich am „alten Platz“, baue mir den Sonnenschirm auf, um am Computer meine Büroarbeit zu erledigen. Später kommt ein Ranger und bittet mich etwas weiter oberhalb zu stehen, hinter diesen weißen Pollern, also eigentlich da, wo ich ganz zu Anfang stand.

Mein privates Homeoffice zieht sich und zur Abwechslung wird wenigstens eine Küchenschublade sauber gemacht. Was habe ich nicht alles vor. Mal gucken, wie weit ich komme.

 

 

 

 

 

Eine Radltour Richtung Leuchtturm und die ganze Westseite entlang. Ich war schon mal hier und trotzdem ist es schön mit der Sonne und relativ wenig Wind umeinander zu gondeln. Am Rückweg, es ist kurz vor Sonnenuntergang entdecke ich diese Kuhle, sogar mit Internetempfang und keinen störenden Lichtern vom Leuchtturm.

 

 

 

 

 

Mein Angler, der sich auf „meinen“ unteren Platz gestellt hat ist noch da. Er schläft in seinem kleinen Jeep. Zeit für mich weiter zu wandern und am Morgen bin ich relativ früh unterwegs. Sind ja nur so 7 Kilometer. Kein Menschlein direkt vor mir, keins direkt hinter mir nur weiter vorne ein paar auf den Klippen. Dort ist es windiger, während ich in meiner Nische im Schutz der Dünen mein Nest aufbaue.

 

 

 

 

 

Anstatt zu „arbeiten“ schnappe ich mir das Tablet und erkunde per google Earth La Palma. Mögliche Stellplätze auf Park4Night werden inspiziert und ein paar Wandertouren angeguckt. Hhhhmm, die Straßen eher schmal, steil, kurvig und eng. Die Parkplätze oft asphaltiert und leicht schräg. Abseitsplätze eher in den Bergen mit viel Vegetation. Ob ich dahin komme, weiß ich nicht. Die Pisten erscheinen mir auch ziemlich schmal, wahrscheinlich auch steil. In den Bergen ist rechts und links davon nicht soviel Platz. Ich kann nicht so gut erkennen, wie weit ich käme.

La Palma, so erscheint es mir, ist ein Paradies für Wanderer mit kleinen Autos, am besten Jeeps. Dazu kommt, das ein Teil um den neuen 2021 ausgebrochenen Vulkan noch gesperrt, bzw. nur provisorisch befahrbar ist. Man darf auf der Piste durch die neue Lava nicht halten, denn die Erde darunter ist noch 70 Grad warm. Und in einem Ort treten noch giftige Gase aus, also komplett gesperrt, so das Internet.

Aber ich habe ja „Späher“ die jetzt dorthin reisen und mir Fotos schicken. Ob ich sie persönlich treffe ist wieder ein bißchen ungewiss, denn erste Zweifel tauchen auf, ob ich hier gut aufgehoben bin. Ein guter freier Platz ist für mich genauso wichtig, wie eine tolle Wandertour. Und die Insulaner,- bin neugierig was meine Späher erzählen. Auch La Gomera wird intensiv erforscht. Es erscheint mir ein bißchen einfacher mit den Plätzen. Die Landschaft ähnelt der von La Palma. Genauso ein Wanderparadies mit Nebelwald, Vulkanbergen und Klippen, dazu ein paar Strände. Nixlandschaft ist eher rar auf diesen Inseln.

Die Freiheit, die ich hier auf Fuerte erlebe ist einfach gigantisch. Ich bin ja sooooooo verwöhnt. Mal sehen was rauskommt. Erstmal noch entscheide ich mich zu bleiben. Ich weiß noch ein paar Wander- und Radlecken und lass mir Zeit.

 

 

 

 

 

Schon bei der Planung in Deutschland hatte ich geahnt, dass mir Fuerteventura gut gefällt. Das riesige Plus die tollen Freihstehmöglichkeiten und die Weite!!!! Einfach mit den Naturkräften aufwachen. Ein ganz besonderes Geschenk und ein Spiegel meiner freifliegenden wilden Seele, die sich nicht in Normen und Regeln einzwängen will und kann. Ich brauche diese Freiheit und dieses Ungebundensein, ich brauche diese Weite und den Blick hinaus Richtung Unendlichkeit. Ich brauche diese Kargheit, diese wüstenähnliche Landschaft, um meinem tiefen inneren Wesen gerecht zu werden. Kein Wunder, dass ich noch bleibe.