Sturmgepeitschtes Valeleben im Alentejo

und tiefste Gespräche über Leben, Beziehungen und unser Hiersein auf der Welt….

5.-17.11.

Windböen und Regen, dann wieder Sonnenschein. Ich pendele so zwischen Vale und Meer, mal sturmgepeitscht, dann wieder sonnenverwöhnt. Meine großen Tentakeln sind weit ausgerollt und kleben mit kleinen Saugnäpfchen am Valeleben, den Sorgen und Nöten der Menschleins, den Geschichten, die sie erzählen, den Momenten, die wir miteinander teilen. Für eine Weile hat mich Leben sozusagen hierher gespült und so bin ich mitten drin, lausche, höre und spüre dem nach, was mir erzählt wurde.

 

 

 

 

Zwischendurch die Frage, wo stehe ich jetzt selber, was will ich oder besser gefragt, wann kommt der nächste Schritt. Und er kommt jetzt, denn nun endlich mache ich mich wieder auf meinen ganz eigenen Weg in die Weite von Marokko. Ich spüre wie ich meine Tentakeln langsam wieder einrolle zu mir zurück, um auf meinem Weg weiter zu wandern.

 

 

 

 

Auch ich spüre in mir Veränderungen. Noch keine Ahnung, wie sich das auswirkt. Mein Nomadenleben ist dabei nicht in Frage gestellt, nur mein inneres Selbstgefühl wird ein bißchen klarer. Mal wieder bin ich auch in meiner tiefen Selbsterforschung. Wer sind wir, wenn wir uns ganz wirklich auf uns selbst einlassen, ohne Verzierung und Verschnörkelung, ohne Klimbim, Rechtfertigung und Schönfärberei. Was bleibt in der Essenz übrig? Ich habe für mich einen tollen Satz gefunden mit dem ich gerade experimentiere:

Ich bin Raum, in dem sich das Leben entfaltet, so wie es sich entfaltet.

Da ist sie wieder meine wunderbare Weite und viel, viel Platz für das Geschehen, das sich Leben nennt. Alle Dramen, alle Gefühle, alle Momente haben Platz und können sich entfalten, wie Leben halt mal so ist.

Es ist ein großes Fließen von hier nach dort und dort nach hier. Nix muß bleiben. Dieser Strom in seiner so ursprünglichen Kraft ist so viel stärker als ein Festhalten von Momenten.

 

 

 

 

Große Worte hier heute morgen an meinem Retreatplatz. Vielleicht so etwas wie eine Zusammenfassung der letzten Wochen. Kein normaler Reisebericht. Vielleicht kann ich ein bißchen von dieser so tiefinneren Reise ausdrücken, einer Reise auf der wir uns ja alle befinden. Und längst betrachte ich mein äußeres Leben, als einen Spiegel für mein Inneres. Und mein Inneres spiegelt sich da draußen. Und das macht das umeinandergondeln so spannend.

 

Vorbereitungen sind getroffen und diesmal ist mein Radl mit dabei, geschützt von unten und oben gegen Staub und Sand. Auf gen Spanien und Marokko, die Wüste und die Weite, diverse Pisten und Abenteuer rufen. Auf gehts Brummeli schnurr und Tastatur klimper.

Jetzt gibts wieder Blog. Mal sehen wohin es mich diesmal verschlägt.