oder Wasserturm, Tavernen und Sonnenanbeter
30.4.
Dunkelgraue Wolken ziehen übers Land, windgepeitschtes Meer rollt heran und ich sitze hier wohl am besten Platz der ganzen Bucht. Windgeschützt mit Sonne, wenn sie denn scheint. Wetterfrosch hat sein Glas gewechselt und hüpft nun auf der Windy-App umeinander. Auf dem Wetterradar viele fette Wolken, die sich fast in meinem Kaffee spiegeln. Egal wo, sie tummeln sich gerade auf der ganzen Insel. Irgendwie ist die Kalamiki-Ecke hier noch wettermäßig die Beste. Also auch noch heute bleiben?
Ursprünglich hatte ich eine kleine Wanderung vor, aber mit Regen auf irgendwelchen Pisten unterwegs sein, ist nicht so prickelnd. Und meinen guten Platz verlassen, will gut überlegt sein. Es ist schon spannend, das was mal als kurzer Übergangsplatz gedacht war entpuppt sich als Wind-und Wetter Zuflucht und,- als Kommunikationsplatz.
Die beiden Minimalisten mit Zelt und Leihauto kriegen von mir in der Früh einen heißen Kaffee, denn sie haben keine Kochgelegenheit. Wir ratschen lange miteinander. Eigentlich viel zu Fuß unterwegs haben sie sich jetzt die Bequemlichkeit eines Autos zugelegt. Es ist natürlich auch so viel billiger als mit der zusätzlichen Bettensteur, die hier erhoben wird. Meine Oman-Nachbarn machen einen Sparziergang nach Kalamiki und würden mir auch ein Brot mitbringen. Brauche ich aber nicht. Ich mache mich auf Richtung Wasserturm auf sandig, kiesigem Weg und querfeldein mit wunderbarem Blick rundherum.
Mein Hut festgezurrt. Auf der anderen Seite geht es hinunter nach Kalamiki zu Tavernen, Strandliegen und Sonnengenießer in windgeschützten Ecken. Einmal hin und her und dann wandere ich auf dem großen, fahrbaren Weg wieder zurück.
Dort treffe ich die beiden vom Expeditionsmobil. Wir haben uns schon mal im Tal der Toten getroffen, ratschen am Wegesrand. Für Kreta sagen sie ist ihr Womo zu groß. Zu wenig kommen sie in kleine Ecken, weil die Dörfer zu schmal sind.
Zurück, Stühlchen in die Sonne und noch ein klein bißchen mich auf Astro vorbereiten, denn mal wieder ist „immer Dienstags mit Judith“ angesagt, auch wenn Mittwoch ist.
Unsere Astro ist so tiefgründig, das wir Leben damit besser verstehen. Neue Nuancen der Konstellationen werden sichtbar. Es ist wie ein großes Buch, in dem wir blättern. Und mal gehen wir mit dem in Resonanz und dann mit etwas anderem. Unser Leben oder besser gesagt unsere Lebendigkeit zieht uns hier oder dorthin, je nachdem was Seelchen gerade mit uns vor hat.
Die große Frage dahinter, wieviel folgen wir einer inneren Lebensschnur, die uns leitet, ob wir es nun bewußt wissen oder nicht.
Warum treffen wir diese Entscheidung und nicht die andere. Ist es wirklich unser freier Wille oder steckt hinter dem freien Willen vielleicht auch eine große Entwicklungskraft, die uns leitet. Es sind diese großen Fragen, die mich beschäftigen.
Himmel und Erde, Innen und Außen, Schicksal, Karma und Freiheit, Gut und Böse, Mensch und „Gott“. Polaritäten, die vielleicht nur aus unserer Sichtweise entstehen. Zwei Seiten ein und derselben Münze. Die Münze als Ganzes sehen, hmmmm????