Über Agiou Ioannis zum Koutsounari-Strand

oder hoch oben und dann am schwarzen Kieselstrand…

 

11.4.

Warme Sonne, wenig Wind, schwarze rollende Kiesel und ein blaues plätscherndes Meer mit weitem Horizont. Ein Sonnenschirm, ein unbewohntes Piratennest und ein paar Tamarisken. Aufwachen direkt am Wasser. Etwas weiter hinter mir eine große, noch nicht bevölkerte Ferienanlage. Daneben führt der Weg sehr steil hinunter. Da habe ich mal wieder einen Logenplatz, mein erster auf der Südseite. Erste Gassigeher am Strand. Wenn ich ganz, ganz weit hinter den Horizont gucken könnte würde ich die Pyramiden von Gizeh sehen. Es liegt nur viel, viel Wasser dazwischen. Naja, ein bißchen rumspinnen gehört doch zu mir und vor allem am frühen Morgen.

 

 

 

 

 

So dusel ich noch ein bißchen mit Kaffee in der Hand, genieße die Ruhe, die mir den Raum gibt zum Träumen. So liebe ich das.

 

 

 

 

 

Und gestern:
Nun ist endgültig der Sprung auf die andere Seite dran. Im Norden hängen noch fette Wolken über den hohen Bergen. Auf relativ kleiner Straße schlängel ich mich durch grünes, bergiges Land, vorbei an markanten Felsformationen und Blicken hinunter auf die Küste.

Ich lande kurz vor Ierapetra und habe eigentlich den Wasserfall im Sinn, den es sich anzugucken lohnt. Nach dem vielen Regen dürfte es plätschern. Navi schickt mich aber ganz woanders hin.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zu früh biege ich ab und lande schlußendlich im Bergdorf Agiou Ioannis, hoch in die Felsen gebaut. Viele Pisten führen durch die Schluchten. Brummeli wird irgendwo an die Seite gestellt und dann laufe ich einfach eine dieser Pisten entlang. Ausgeschildert ist eine Kirche, die ich aber nicht zu Gesicht bekomme. Es ist wohl ein alter Eselsweg, der zum Bau der Strommasten verbreitert wurde. Ein kurzes steiles Stück und dann führt sie moderat den Hügel entlang. Irgendwo ein Gatter zum auf-und zumachen, aber danach wirds sehr schottrig. Ich bin neugierig und laufe Kurve für Kurve. Der Weg führt in einer Serpentine weiter in die spitzigen Felsen auf die andere Seite. Von einer Kirche ist weit und breit nix zu sehen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich drehe um. Mein angedachter Platz ist mir zu weit noch 60 Kilometer. Der andere zwar schön mit den Felsen, aber sehr nahe der Straße. Und so rumpel ich hierher und komme noch vor Sonnenuntergang an. In einem kleinen Markt gibt es Oliven, frischen Schafskäse und Schafyoughurt. Jetzt fehlt nur noch die Zwiebel für meinen griechischen Salat.

 

 

 

 

 

Ein kleiner morscher Tamariskenast muß noch weggeschnitten werden, damit er im Wind nicht am Brummeli nackelt. Ganz leicht bricht er ab. Spät am Abend wird der Wind dann weniger. Der große Kugelmond schaut neugierig zum Dachfenster herein, zwinkert und wünscht mir schöne Träume.

Herrlicher Kreta-Tag!

 

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