Platschregen und türkisblaue Buchten

oder nasses Rumdümpeln und die Nordspitze erforschen

 

8.-9.4.

Es regnet undzwar kräftig. Am Abend erzählt mir meine Freundinn, die mit einer Reisegruppe unterwegs ist, von ihrem pitschepatschnassen Bootsaufsflug auf die kleine Insel bei Spinalogna. Während ich gemütlich im Brummeli die Regentropfen abwarte, abends sogar die Heizung anmache, schlottert sie im Bus. Aber sie ist hart im nehmen und letztlich ja auch so eine Naturfrau. Wir verabreden uns für Donnerstag. Da hat sie frei und wir Zeit für einen schönen Kretaausflug. Schließlich war es ja auch sie, die mich auf Kreta neugierig gemacht hat.

 

 

 

 

 

Später am Abend folgt mein obligatorischer Astrotalk. Es sind spannende Zeiten in denen wir uns bewegen und noch spannender welche Form dann letztlich bestimmte Konstellationen annehmen.. Wir werden sehen.

 

 

 

 

 

 

Zuerst aber gibt es noch „Schlafmeditation“ oder einfach entspannt ins Traumland marschieren und die dortige Welt erkunden und erfahren. Die Sonne steht kurz kugelrund vor meinem Fenster, bevor wieder ein paar Wolken ihren Verhüllungszauber vollbringen. Ich will die Nordseite erkunden, denn es scheint das ganz an der Nordspitze es wettermäßig besser ist.

Grüne bergige, teils schluchtige Landschaft, die später immer karger wird. Für Wanderfreunde ein Paradies. Mir sind aber die Wege in die Schluchten noch vom Regen zu glitschig und ich will in die Sonne.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hinter Sitia wird der Himmel blau. Vorbei an einem Kloster, in dem gerade eine Horde Busmenschen eingefallen ist. Nein, nicht eingefallen ganz zahm und sittsam bewegen sie sich Richtung Eingang. Ich bin nicht klostermäßig gekleidet, also bleibt nur der Blick von außen. Kreta ist voller Kirchen und heiliger Monumente. In jedem Dorf wird darauf aufmerksam gemacht. Die Landschaft wird karger. Hier und da schaue ich auf einer Piste nach, freue mich über dieses tiefsatte dunkelblaue Meer, das zu mir herüber schimmert. Flache Felsen, ein paar kleine Gewächse und rote Erde. Das gefällt mir. Ein paar Pisten führen hinunter zu verwunschenen Buchten. So stelle ich mir die Südwestseite von Kreta vor.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die alten Mauern von Itanos rufen. Also hinauf auf den Hügel und die Reste der Stadt würdigen. Hinunter zum „Nackerten-Strand“, an dem sich jetzt aber keiner tummelt, in den Palmen ihre kleinen Domizile. Auch vorne am normalen Strand stehen noch die leeren Teller der Fischer. Ich stromere umeinander und Brummeli rollt weiter zur schmalsten Stelle von Kreta.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Rechts und links malerische türkisblaue Buchten, an denen die Fischer ihre Campingwägen stehen haben. Andere dürfen nicht bleiben. Ein große Stopp-Schild, auch wenn schon verwittert kündigt drakonische Strafen an. Weiter oben ist nämlich Militärgebiet und die bewachen es mit Argusaugen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Brav wie ich bin, drehe ich wieder um, wandere noch am Palmenstrand entlang und hoch hinauf auch wieder Richtung Nackerten-Strand. Ein paar Menschleins sparzieren umeinander, aber die Bürgersteige sind noch hochgeklappt und die Seile, die den Palmenhain absperren werden repariert. Nicht das da einfach jemand in den Palmen herumstromert. Zur Saison möchte ich nicht hier sein. Nun heißt es zurückfahren, denn morgen um 10 muß ich in der Nähe von Heraklion sein. Ausflug mit Renate, jippiii. Mein Platz ist Nordwind geschützt. Da kann mir auch ein fetter Regen in der Nacht nichts anhaben. Und ich habe von hier nur eine Stunde Fahrtzeit.

 

 

 

 

 

Brummeli weiß den Weg schon fast auswendig. Einmal lugt die Sonne noch kurz vorbei und langsam legt sich das dämmrige Licht übers Land. Stille kehrt ein – so ruhig und so geborgen, kein Streulich, keine Straße nur Natur pur. So liebe ich das.