oder Broce, seine engen Gassen und der schwarze Strand bei Ulcinj
26.3.
Guten Morgen, da bin ich wieder. Große Wellen rollen weiter vorne auf den schwarzen Sand, der pfützendurchsetzt vor sich hin dämmert. Die Strandbuden schlafen noch, genauso wie alte Bretter, rostige Gestelle und sonstiger Krimskrams, der sich im Winter hier so ansammelt. Wirklich schön ist es nicht, aber nahe dem Meer auf festem Untergrund und praktisch. Kein Menschlein weit und breit, nur abends die Lichter aus der Ferne von Ulcinj. Zum Übernachten gut, vor allem wenn das Wetter doof ist und man sowieso nicht wirklich viel raus kann.
Kurz lichtet sich mal der Regenschleier und es scheint für einen Augenblick, das die dunklen Wolken sich verziehen. Einmal dem Meer guten Tag sagen, bevor der nächste Schauer anweht. Was für ein Regenritt!
Schon in der Nacht in meiner Smokvina Bucht wird der Regen mehr und dicke Tropfen klatschen aufs Womodach. Frech wie ich nun mal bin hatte ich ja tags vorher die Umleitung hinauf zur Bucht vor dem Ort Broce nicht beücksichtigt und kam auf eine Straße, die in der Mitte für Kabelverlegung aufgerissen wurde. Brummeli schafft es trotzdem und relativ am Anfang frage ich einen Bewohner, ob es ok ist. Nur noch so 50m. Ok, das schafft Brummeli und dann bin ich wieder auf der richtigen Straße. Oben ist alles zu, hatte er noch gesagt und sich doch sehr gewundert. Aber ich weiß ja um meinen Schlafplatz.
Und heute mit dem vielen Regen, dem wirklich vielen Regen? Ich entscheide mich für den Umweg. Erst auf einer Piste seitlich den Hang entlang und auf einer engen steilen Spitzkehre hinunter. Ich lande auf dem ehemaligen Campingplatz. Das Tor ist offen und es wären traumhaft schöne Plätzchen hier. Keine Wohnwagen und keine Womos. Weiter durch den Ort!
Gut das ich Brummeli kenne, denn das ist eng. Millimeterweise tapse ich vor, um links und rechts nicht anzustoßen. Zu beiden Seiten gefühlt, weniger als 1cm Platz, in Wirklichkeit vielleicht zwei. Und dann kommt der Balkon! Nein, an dem komme ich nicht vorbei. Gottseidank gibt es die Umfahrung am Uferkai. Also wieder vorsichtig etwas zurück und dann bin ich durchs Engste durch. Puuuh – Broceabenteuer.
Auf altbekannter Straße bei Regengetrommel gehts wieder auf die Magistrale gen Monte Negro über die kleine Grenze bei Vitalijna. Dobadan und jippi meine E-Sim funktioniert, funktioniert gut. Ich habe sie über den „Esim“-Anbieter, der genauso heißt undzwar die Balkansim. Sehr praktisch, weil sie auf dem ganzen Balkan verbindet.
Nicht billig, so 20 Euro für 30 Tage und 10GB, funktioniert auch in Griechenland. Es war ganz einfach, bestellen, den QR Code auf der Email für die Einrichtung einer neuen Esim scannen und die Esim auswählen. Es funktioniert reibungslos. Vorraussetzung esimfähiges Handy. So brauche ich mir keine Simkartenläden mehr suchen!
Bei Regengetrommel rolle ich den ganzen Tag durch eigentlich wunderschönste Landschaft. Aber in dunkelgrau mit leichten Schattierungen bleibt das Licht fahl und der Genuß hält sich in Grenzen. Nicht mehr weit weg von Albanien kehre ich dann hier am schwarzen Strand ein.
Und während ich das schreibe gibt es ein kleines blaues Wolkenloch. Geht doch, Sonne ich komme!