Rumbummeln und die Zakros-Schlucht

oder herrlich schwimmen, faulenzen und die Schlucht erforschen…

19.-20.4.

Ostermontag – Sonnenschein, schön warm und wenig Wind. Ein Platzerl nicht weit weg vom anderen mit Sicht auf die kleinen Inseln,die Ostseite der Nordspitze. Logenplatz pur. Ich hatte ihn schon die Tage vorher beim Rumlaufen gesehen, war aber zu faul, Brummeli umzustellen. Ein Osterplatz fernab von Tavernen, Lamm und plappernden Menschleins, das hatte ich mir gewünscht und bekommen. Nur ein Bauer, der nach seinen Ziegen und Schafen schaut.

 

 

 

 

So sitze hier schon draußen mit meinem Kaffee. Blökende Schafen und meckernde Ziegen, mit Meergeplänkel, Vogelgezwitscher und das Klappern der Tastatur. Eremiten-Dasein. In unserer so lauten Welt, etwas Besonderes! Mein Genieß-Level ist ganz hoch oben.

 

 

 

 

Und gestern: Wandern in der Zakros-Schlucht, auch einer dieser Schluchten, von denen es hier relativ viele gibt. Brummeli wird die knapp 30 Kilometer zurück gefahren nach unten zu den blauen Tavernen am Wasser. Erste Ostergenießer sind schon da. Jede Taverne wirbt mit freiem Parken auch für Womos. Ganz weit oben steht schon einer, später kommt noch ein Kleinerer dazu. Ich habe nicht vor zu bleiben, nicht wirklich lauschig hinter den Tavernen und ihren Lüftern. Aber ein guter Platz um hinunter in die Schlucht zu wandern. Ein paar Menschleins treffe ich, aber nicht viele.

 

 

 

 

 

 

 

Die Schlucht selber, hohe rote Wände, Höhlen in denen Greifvögel nisten, schmales und weites Bachbett und ein Pfad, der sich hindurch windet. Überall liegen diese schwarzen Wasserleitungen, die das begehrte Nass zu Feldern und Orten bringen. Früher waren es betonierte Rinnen, heute sind es schwarze Plastikrohre. Die dunkelrote Kallas blüht. Neues Grün und trockene Äste der alten Bäume. Zwei Picknickplätze im Schatten, der sonst sehr sonnigen Schlucht. Im Sommer sicherlich brütend heiß. Jetzt weht ein angenehmer Wind. Stetig bergauf über kleine und große Steine schlängelt sich der Pfad neben dem Bachbett um Felsen herum. Immer wieder neue Ausblicke.

 

 

 

 

 

Der große Rundweg, auf dem man dann viele Kilometer die alte Straße entlang läuft, wird mir nicht empfohlen. Langweilig sagen die beiden jungen Leute und zu weit sage ich. Noch einmal um die Ecke schauen, wo es Richtung Zakros Ort geht, dann drehe ich um. Acht Kilometer reichen und zurück schaut die Welt nochmal anders aus. Ich laß mich einfangen von den Steilwänden und dem Schlängelpfad. Raste auf dem „Thron“ im Schatten eines alten Feigenbaumes und klettere zurück über die Felsen, der Steinrinne entlang.

 

 

 

 

Das Tal der Toten ist ein Felsenrund mit vielen Höhlen oberhalb. Man munkelt hier wären die Toten „begraben“ worden. Eine alte minoische Ausgrabungsstelle liegt am Eingang zur Schlucht. Alte Steinmauern, die man außen sehen kann. Der Zugang ist geschlossen. Ich lasse sie im wahrsten Sinne des Wortes links liegen.

 

Und noch ein Tag vorher: Rumbummeln und Nixtun, Schwimmen und den Beginn eines Wanderweges hinauf in die Berge erforschen, den Platz hier für gut befinden und bei wenig Wind Seelchen baumeln lassen. 

 

 

 

Ein Leben zwischen Ankommen und Wieder-aufbrechen. Danke Kreta, das du mir einen so ruhigen Osterplatz servierst!