oder der heilige Olivenbaum und die Windmühle der Priesterin
7.4.
Rollende Kiesel, weiße Wellen und ein paar Regentropfen, dazu ein etwas kühlerer Nordwind. Fast stehe ich mit den Füßen im Wasser, das gestern abend noch so ruhig und klar vor sich hin dümpelte. Eine schöne Bucht, an der ich mich zwischen zwei Tamarisken aufbaue. Hinterhalb Olivenhaine. Vorne steht einer und hinten ein anderer. Dazwischen noch ein Fischer. Wetterfrosch hatte mir von diesem nassen Wolkentag erzählt. Da mußt du durch, grinst er frech mit seinem breiten Maul. Also mal wieder Plänchen ändern und auf die andere Seite, die Südseite der Insel? Auch da erwischt mich das Wetter. Und neue Plätze erforschen, vor allem die mit Piste macht doch sehr viel mehr Spaß bei Sonnenwetter. Also nochmal Plänchen umschmeissen. Und jetzt?
Doofes Wetter ist heute mehr oder weniger überall. Also zurück auf meinen „Wanderplatz“, dort stehe ich wunderbar weit weg von allen. An keinem Durchgangsweg und an keiner Stelle, die für andere begehrenswert ist. Bin ich froh um mein Brummeli und um solche Plätze wo Seelchen nirgendwo anstößt. Jippiii und wenn’s mal nicht regnet, kann ich ja die Piste nach unten erforschen mit seinen vielen spitzigen Steinen am Anfang. Da muß ich gucken!
Aber zurück zum gestrigen blauen Himmel.
Als erstes erforsche ich diesen Kiesplatz und befinde ihn für ok. Ein anderer Platz weiter vorne an dem schönen Felsen ist von einem PKW belegt und vielleicht ist dieser Teil des Strandes ein Begegnungsfeld für irgendwelche Gestalten. Ich rolle weiter und hinunter zu alten Mauern eines Getreidespeichers nahe Tholos. Camping verboten prangt mir entgegen. Zwei Womos stehen trotzdem. Ein bißchen Gegend erforschen und weiter Richtung dieser „Alten Priester-Windmühle“, nahe Lastrou.
Ein richtig schöner Kretaort erwartet mich. Brummeli wird im „Rund“ geparkt und ich folge den Schildern“ Windmill of the Priest“ und später noch dem “ Zum Heiligen Alten Olivenbaum“. Der Rundgang durchs Dorf ist Augenschmaus.
Weiter hinunter bis zu irgendeiner Ecke, an der die restaurierte Windmühle steht. Der Blick ins Innere ist fest vergittert, eng vergittert. Eine alte Steintreppe führt nach oben. Rasten und den Ausblick genießen, bevor ich alles wieder hochstapfe. Mittlerweile hat sich auch der blaue Himmel verschleiert, grau-weiß. Also rolle ich die paar Kilometer wieder zurück zum Kiesplatz und läute meinen Abend ein mit Neuigkeiten aus Bayerbach, die ein paar Whatsapps brauchen.
Und an diesem grauen Kretatag steht Brummeli wieder gut mit Weitblick und viel Raum drumherum. Ich bin schon ganz schön verwöhnt, aber wenn ich kann nutze ich diese „Frei-Seins-Plätze“.