oder Menschengewusel, ein Trampelpfad und der Hafen von Sfinari
22.5.
Ein leichter Wind im Schatten vom Brumm, ein kleines Rund weit weg vom zerzausten Hafen und blühender Oleander weit und breit. Die Zeit verkriecht sich hinter Felsbrocken und ich lausche dem kräuselnden Sing-sang des Meeres. Seelchen atmet tief und weit. Ein guter Platz für mein Geschreibsel, viel besser als da, wo ich geschlafen habe.
Müde von meiner Wanderung hatte ich gestern nicht mehr viel Lust Pisten zu erforschen. Und so lande ich am Hafen von Sfinari-Beach. Der Platz neben dem Baum am Strand ist schon zweifach belegt. Also den Strandweg weiter.
Gewächshaus und Privathaus laden nicht zum Bleiben ein und ein großer Baum am Wegeseingang verhindert einen schönen Kiesplatz am Wasser. Die Äste hängen zu tief. Der Hafen gar nicht so schlecht, nur am Abend stört die Festtagsbeleuchtung.Brummeli steht zwischen blühenden Oleander und ich schau zur schwarzen Felsenküste und lass den Tag ausklingen.
Später dreh ich Brummeli um, damit die Lichter mich beim Schlafen nicht ablenken oder sogar in meine Träume einmischen. Ein bißchen Schuttablade- und Verbrennplatz, aber es stinkt nicht, Ziegen laufen umeinander und in der Grube liegt nur ein bißerl Plastikkrams. Blühender Oleander verbreitet einen anderen Charme. Nicht der lauschigste Platz, zum schlafen aber ok. Hafenidylle auf seine ganz eigene Art und Weise. Später tuckern zwei Fischerboote in die Dämmerung hinaus.
Einmal Balos hin und zurück stand auf meiner Wunschliste. Muß ich doch gesehen haben. Nein, nicht mit Schifferl. Brummeli darf auf der „Schnellstraßenpiste“, die ich von der Ziegenwiese aus gesehen hatte hinauf zum großen Balosparkplatz rollen. Staubwolke hinter mir, Staubwolke vor mir, die Touris kommen.
Schwimmen will ich dort nicht, dazu ist es mir zu wuselig. Die Straße kostet einrn Euro und der Parkplatz drei. Streng wird man eingewiesen. Zucht und Ordnung herrschen hier und man ist angehalten zu gehorchen. (Das ist nicht wirklich meine Stärke,- grins!)
Die Karavane der Sonnenanbeter läuft schon mit Schlappen, mit Rucksack mit Sonnenschirm, Kind und Kegel und all dem, was man für einen Strandtag braucht. Ich reihe mich kurz ein bis zur Aussichtsplattform. Nein danke im Pulk rauf und runter zu laufen habe ich keine Lust. Unten liegen schon die Ausflugsschiffe vor Anker und Menschleins verteilen sich auf dem Sand.
Balos von weiten sehen reicht voll und ganz.
Kurz vor dem Parkplatz zweigt ein kleiner Trampelpfad ab, der über diesen Landzipfel führt. Auf gehts rauf und runter über Steine und Steinchen durch kahles Bergland. Kein Menschlein wandert hier. Wie weit ich gehe, weiß ich noch nicht. Tief geht es hinunter und wieder hinauf. Beim dritten Mal streike ich und dreh um. Ich blicke hinunter auf die Insel Gramvousa und das leuchtende Meer, lass Wasser in mich hineingluckern und freu mich einfach so schön abseits zu sein. Und selbst beim Schreiben davon gähne ich wieder. Es war ziemlich anstrengend in der Mittagshitze. Die Parkwächter sind verschwunden und der staubige Rückweg ruft. Wo will ich denn heute schlafen? Bei Sfinaribeach gibt es einen großen Baum am Kiesstrand. Mal gucken.
Wie schon gesagt, ich bin zu müde die Piste vorher hinunter zum Kircherl und dem Strand Kokkina zu erforschen und bleibe auf diesem verwegenem Hafenplatz.