Am „Krapets-Strand“ noch in Bulgarien

oder huuuuhuuu ein fettes Gewittertief lauert hinter der Ecke

 

13.6.

Noch, ja wirklich noch, sitze ich draußen und immer wieder ist die Sonne da. Viele graue Wolken flitzen allerdings den Himmel entlang. Gleich soll Regen kommen, kommt er wirklich? In der Nacht rauschte schon das erste Gewitter heran. Kurz und heftig, aber meistens nur intensives Wetterleuchten über dem Meer mit anschließendem Gerumpel. Und mehr kommt, das ist gewiß. Ich kriege sogar eine Wetterwarnung, Hagel und schlimme Gewitter in Rumänien. Da bleibe ich doch lieber hier in Bulgarien und fahre nicht ins Epizentrum. Morgen ist dann der Spuk wieder vorbei.

 

 

 

 

 

Nur eine Frage beschäftigt mich: stehe ich hier im Schutz der Düne gut genug oder soll ich doch nach hinten zwischen die Bäume fahren. Wo erwischen mich die Nordwestböen am wenigsten? Und während ich das schreibe, klappe ich den Laptop zu und fahre Brummeli nach oben an die Bäume.

Natürlich stehe ich hier viel geschützter, auch vor Blitz und Donner. Noch schnell Markise aufbauen und dann pritschelt es schon los. Ich verzupf mich nach innen, kann aber die Fenster offen lassen. Fünf Mücken erwischen mich, nach dem Motto eine leckere Haut hier zwischen Grasbüscheln und den Bäumen. Die Gelegenheit ist günstig!

 

 

 

 

 

Bei schönstem Sonnenschein kam ich gestern hier an auf diesem großen Dünenplatz „Krapets-Beach“. Langer Sandstrand, ein paar Nischen an den Dünen, vorsicht Sandlöcher. Oben am Wäldchenrand stehen schon so einige in Reih und Glied. Ich rolle alle Platzmöglichkeiten ab und finde den hier oben.

Aber unten ist es doch viel, viel schöner, krächzen da mein Weite, Meer und Licht gucken wollen Augen. Das große doofe Wetter kommt erst morgen. Also rolle ich nach eingehender Inspektion zwecks Sand und so an die hinterste Stelle des Weges. Vor mir stehen noch zwei Rumänen.

 

 

 

 

 

Die Sonne scheint warm, das Meer erfrischend kühl. Stühlchen in den Sand und Beine ausgestreckt, faulenze ich schon wieder. Wetterfrosch wird eingehendst befragt. Also morgen weiter fahren ist Quatsch, auch wenn ich dann für ein paar Kilometer nochmal Bulgarienmaut brauche. Angedacht war, das ich heute nach Rumänien einfahre. Aber hier kann ich dieses Gewittertief am besten aushalten. Alle anderen möglichen Plätze sind zu sehr ausgesetzt.

Und so lungere ich herum, mache nicht viel, lausche ein bißchen dem Weltenirrsinn und mach mir so meine Gedanken. Herrlich lache ich bei den Versuchen der alternativen Medien, die „Tagesschau in einfachen Worten“ nachzumachen. Jeder, der etwas auf sich hält, bringt nun seine Themen in einfacher Sprache. Als Satire zum lachen, aber die Tageschau als Wirklichkeit genommen nur noch zum Kopf-schütteln. Kann es noch plumper gehen, wenn in dieser einfachen Sprache, Tatsachen vertauscht werden. Unwahres als Wahrheit verkündet. Es geht um die Strafzölle auf chinesische Autos, die die EU erheben will. Damit werden die chinesischen Autos teurer. Und wer bezahlt diese Autos? Die Käufer. Und wer sind die Käufer, wir das normale Volk und nicht der chinesische Staat. Man muß so wach sein, damit man diese Wahrheitsverdrehungen mitkriegt. Ich lache vor allem bei den Alternativen, die es so herrlich persiflieren. Telegramm macht mal Spaß. Und lachen tut gut, tut sehr gut um den Wahnsinn auszuhalten.

 

Und so lungere ich heute noch hier im Regen, am Meer bei Vogelgezwitscher und Mückengesumms herum. Die fetten Gewitter kommen erst nachmittags und vor allem am Abend! Also gibts Haushaltstag heute! Genug zu tun habe ich ja!